Literaturauswahl

Nach abgeschlossener Literatursuche haben Sie wahrscheinlich eine Menge an Literaturtiteln gesammelt, die zu Ihrem Thema passen könnte. In der Regel befinden sich darunter allerdings Titel, die sich bei näherer Betrachtung für Ihre Arbeit als gar nicht oder kaum relevant erweisen werden. Da man für die Bearbeitung nur begrenzt Zeit hat und unmöglich alle Bücher einer Liste von beispielsweise 30 Buchtiteln durcharbeiten kann, um das herauszufinden, müssen Sie eine Auswahl für die Bearbeitung treffen.

Experten befragen:

Eine Möglichkeit ist der Weg zum Dozenten bzw. Betreuer Ihrer Arbeit. Dort können Sie nachfragen, welche der Titel besonders gut zu Ihrer Arbeit passen. Eventuell ist darunter auch ein Titel, der speziell auf ihre Fragestellung abzielt und als zentraler zu bearbeitender Text angesehen werden kann, der Ihnen ein gutes Fundament für die weitere Bearbeitung Ihres Themas bietet. Sollte Ihr Betreuer zu Ihrem Forschungsthema nicht besonders informiert sein, können Sie auch andere Experten (z.B. wissenschaftliche Mitarbeiter oder Mit-Studenten) um Rat bitten. Dabei ist es hilfreich, eine Liste von inhaltlichen Kriterien für die Literaturauswahl entwickelt zu haben, die sich speziell auf Ihr Interesse beziehen. So bekommen Sie eventuell auch noch weitere Titel genannt, die unter Umständen besser für Ihre Fragestellung geeignet sind.

Rezensionen und Abstracts:

In den meisten Fachzeitschriften werden regelmäßig Rezensionen zu neu erschienenen Büchern veröffentlicht. Abstracts sind in annotierten Fachbibliographien zu finden. Fachverlage veröffentlichen auf ihren Webseiten Abstracts zu den von ihnen verlegten Büchern bzw. Beiträgen zu Sammelbänden oder Aufsätzen in Fachzeitschriften. Falls Sie dennoch nicht fündig werden, ist es ratsam, bei Ihrem Bibliothekspersonal nachzufragen, wo speziell für Ihr Fachgebiet Rezensionen und Abstracts zu finden sind. Als allgemeine Bibliographie ist folgende zu nennen: Internationale Bibliographie der Rezensionen (IBR), die inzwischen als Datenbank geführt wird, auf die Sie als Nutzer einer Universitätsbibliothek Zugriff erhalten.

Inhaltsverzeichnis durchsehen/Einleitung lesen; den Text „anlesen“:

Die meisten Fachverlage geben auf ihren Webseiten Einblick in die Inhaltsverzeichnisse der von ihnen verlegten Bücher. Auch über Google-Books können Sie online in viele Bücher „hineinlesen“; in welchem Umfang das möglich ist, ist unterschiedlich; das Inhaltsverzeichnis ist aber fast immer dabei; sehr oft auch die Einleitung.

Oft bleibt es aber unumgänglich, den fraglichen Text selbst in die Hand zu nehmen, sei es in der Bibliothek oder in einer Buchhandlung. Gibt das Inhaltsverzeichnis noch zu wenig Aufschluss, hilft eventuell ein Blick in die Einleitung, die etwas genauer aussagt, worum es in dem Werk gehen soll. Des Weiteren kann das Literaturverzeichnis und das Personen- oder Sachregister genutzt werden, um Informationen über die inhaltlichen Schwerpunkte zu entnehmen. Sofern der Autor eine Zusammenfassung liefert, sollte diese ebenso zur Orientierung gelesen werden. Klappentexte sind allerdings mit Vorsicht zu genießen, da hier auch Werbung mit einfließen kann. Um ganz sicher sein zu können, dass der ausgewählte Titel zur Thematik passt, empfiehlt es sich, nach bestimmten Stichwörtern in Kapitel-Überschriften zu suchen und sich dort gegebenenfalls kurz einzulesen.

Rangliste erstellen:

Im Ergebnis einer solchen ersten Begutachtung Ihrer Literaturliste wird diese auf die für Sie brauchbaren Werke reduziert. Im nächsten Schritt ist es ratsam, die ausgewählten Titel hinsichtlich ihrer Wichtigkeit für Ihre Arbeit in eine Rangliste zu bringen. Damit setzen Sie Prioritäten sowohl bei der Beschaffung der Bücher, als auch bei Ihrer Lektüre. An oberste Stelle kommen hierbei die Werke, die Sie unbedingt beschaffen beziehungsweise bearbeiten möchten.