Empfehlungen für Seminarprotokolle

  1. Versuchen Sie, das Protokoll möglichst sofort nach der Sitzung anzufertigen.
  2. Denken Sie bei der Abfassung daran, dass es für jemanden informativ und verständlich sein soll, der selbst an der Sitzung nicht teilgenommen hat.
  3. Außer den üblichen Angaben soll das Titelblatt Auskunft geben über Datum und Thema der protokollierten Sitzung und gegebenenfalls über den oder die Referenten, die in der Sitzung am Zuge waren. Wenn in der Sitzung wissenschaftliche Texte oder Quellentexte behandelt wurden, stellen Sie hierzu die genaue bibliografische Angabe dem Text voran.
  4. Geben Sie am Anfang des Protokolls eine ganz kurze Übersicht über die Gliederung des Protokolls. In der Regel sollte diese sich an den Phasen des Sitzungsverlaufs orientieren. (Zum Beispiel: 1. Wiederholung der Inhalte der vorhergehenden Sitzung; 2. Referat über ...; 3. Diskussion über das Referat)
  5. Sorgen Sie für eine optisch sofort erfassbare entsprechende Gliederung des Protokolltextes durch Absätze, Überschriften, Einrückungen.
  6. Wenn Sie aufgrund eigener Kenntnis des behandelten Textes Ergänzungen vornehmen wollen, die über das hinausgehen, was in der Sitzung zur Sprache kam, müssen Sie diese als solche kennzeichnen und sollten begründen, warum Sie sie für sinnvoll halten.
  7. Bei der Protokollierung eines Referates ist darauf zu achten, dass Referat und eigene Beiträge von Seminarteilnehmern (einschließlich des Seminarleiters) deutlich voneinander getrennt werden. Da es besonders schwierig ist, in Bezug auf den Vortrag des Referenten auseinanderzuhalten, wo er nur wiedergibt und wo er interpretiert oder etwas hinzufügt, sollten Sie als Protokollant im Zweifel entsprechende Rückfragen stellen.
  8. Wenn Sie aus Gründen der Lesbarkeit, oder um eine schlüssigere inhaltliche Abfolge herzustellen, Umstellungen gegenüber dem tatsächlichen Sitzungsverlauf vornehmen, sprechen Sie dies im Protokoll an und begründen Sie es. (Das gilt streng nur für Verlaufsprotokolle.)
  9. Materialien, die der Seminarleiter oder ein Referent verteilt haben (wie Textauszüge, Infopapier, Thesenpapier) oder die per Projektion präsentiert wurden, sollten dem Protokoll als Anlage beigefügt werden.
  10. Tafelanschriften, die der Verdeutlichung von Zusammenhängen dienen oder sonst von wesentlichem Informationsgehalt für die Sitzung waren, sollten ins Protokoll übernommen und entsprechend gekennzeichnet werden (am einfachsten durch Anfertigung eines Fotos).
  11. Gedanken, die Ihnen bei der Rekapitulierung des Sitzungsverlaufs gekommen sind, die aber in der Sitzung selbst nicht zum Tragen gekommen sind, können Sie dem Protokoll als „Kommentar“ hinzufügen, wenn Sie sie erkennbar vom eigentlichen Protokoll absetzen.
  12. Lassen Sie das Protokoll jemanden durchlesen, der an der Sitzung nicht teilgenommen hat. Wenn der oder die es informativ und verständlich findet, was Sie geschrieben haben, dann kann das Protokoll so schlecht eigentlich nicht sein.