Anmerkungen, Fußnoten, Endnoten

Anmerkungen“ ist der Oberbegriff für alle Zusätze, die Sie zu Ihren Ausführungen im laufenden Text machen:

  • Quellenangaben, Zitatnachweise;
  • Hinweise auf weiterführende oder ergänzende Literatur;
  • Hinweise auf abweichende oder gegensätzliche Positionen oder Erkenntnisse in anderen Schriften;
  • Auseinandersetzungen mit in der Literatur vertretenen Positionen, soweit diese nicht unmittelbarer Gegenstand der Arbeit sind;
  • Kommentare zu einer im Text referierten Literaturpassage;
  • ergänzende Informationen, die für den im Text dargestellten Gedankenzu-sammenhang nicht unabdingbar sind.

Fußnoten“ sind eigentlich Anmerkungen, die am Fuße einer Seite stehen; oft wird die Bezeichnung jedoch synonym für Anmerkungen überhaupt gebraucht, also auch für Anmerkungen, die erst am Ende des gesamten laufenden Textes oder von Abschnitten beziehungsweise Kapiteln angefügt werden. Letztere müssten genau genommen „Endnoten“ heißen. In neuerer Zeit hat sich jedoch die Methode durchgesetzt, Quellenangaben in Klammern gesetzt in den laufenden Text einzufügen. Auch diese Art der Quellenangabe könnte man als eine Form von Anmerkungen bezeichnen.

Lesbar, verständlich und überzeugend sein sollte Ihr Text auch ohne die Anmerkungen.

Die Stelle, an der die Anmerkung ihrem Sinne nach eingefügt werden soll, wird durch ein Zeichen (Anmerkungs- oder Fußnotenzeichen) gekennzeichnet. Dieses Zeichen enthält einen Hinweis darauf, wo die Anmerkung zu finden ist. Meist nimmt man dafür eine Zahl, hochgestellt und damit deutlich vom fließenden Text abgehoben. Unter der betreffenden Zahl findet der interessierte Leser dann die dazugehörige Anmerkung. Das Anmerkungs- oder Fußnotenzeichen gehört bei wörtlichen Zitaten grundsätzlich an deren Ende, hinter die abschließenden Anführungsstriche.

Für den Leser ist es natürlich angenehmer, wenn er die Anmerkungen (als „Fußnoten“ im wörtlichen Sinne) am unteren Ende derselben Seite findet. Dann genügt ein kurzer Blick, um sich zu informieren und zu entscheiden, ob man den Inhalt der Anmerkung für wichtig oder interessant genug hält, um die Lektüre des fließenden Textes an dieser Stelle zu unterbrechen und sich mit dem Inhalt der Anmerkung zu beschäftigen (oder sich dies für später vorzunehmen). Wenn man hingegen erst das Ende des Textes und dort dann die betreffende Anmerkungsnummer suchen muss, wird der Lesefluss doch so erheblich gestört, dass man oft lieber darauf verzichtet. Wenn Sie wollen, dass der Leser Ihre Anmerkungen tatsächlich zur Kenntnis nimmt, dann sollten Sie also die leserfreundliche „Fußnote“ verwenden. 

Außer den bereits genannten Unbequemlichkeiten für den Leser ergibt sich aus „Endnoten“ noch ein Problem, über das Sie nachdenken sollten. Wenn Sie im laufenden Text wörtliche Zitate aus irgendwelchen Schriften einfügen, dann setzen Sie hinter das Zitat ein Anmerkungszeichen und verweisen damit auf die Anmerkung, in der die betreffende Quelle genannt wird. Befindet sich die Anmerkung als Fußnote auf derselben Seite, kann der Leser mit einem Blick sehen, von welchem Autor das Zitat stammt, auch wenn dieser im laufenden Text nicht genannt wurde. Nach unserer Auffassung gehört aber die Kenntnis des Autors eines Zitats zum Verständnis des laufenden Textes, in dem das Zitat eingefügt wurde. Bei der „Endnoten“-Lösung bedarf es einiger Mühe, diese Information zu bekommen. Sie sollten dann also überlegen, wie Sie dem Leser helfen können. Eine Möglichkeit ist die, dass Sie wörtliche Zitate immer durch einen Hinweis auf den Autor einleiten oder einen solchen Hinweis sonstwie im laufenden Text unterbringen. Eine andere Möglichkeit ist die, dass Sie auf die Methode der Kurzfassung von Quellenangaben zurückgreifen („Kurzbeleg“: Verfasser und Erscheinungsjahr), die Sie dann in Klammern in den laufenden Text einfügen. Anmerkungen, die nur Quellenangaben enthalten, fallen so ganz weg, und der Anmerkungsapparat enthält nur noch zusätzliche Kommentare, weiterführende Literaturhinweise und dergleichen. Der Leser aber weiß immer sofort, von wem die jeweils zitierten Äußerungen stammen.

Schließlich ist die Methode der in den laufenden Text eingefügten Kurzfassung der Quellenangabe auch dazu geeignet, eine sonst ins Uferlose anwachsende Zahl von Anmerkungen auf ein erträgliches Maß zu reduzieren. Sie bietet sich daher auch dann an, wenn Sie weitere Anmerkungen (die mehr oder anderes enthalten als bloße Quellenangaben) als „Fußnoten“ unterbringen. 

Fußnoten im engeren Sinne können seitenweise, kapitelweise oder ganz durchlaufend nummeriert werden. Anmerkungen, die Sie im Anschluss an den Text zusammenfassen, werden kapitelweise oder ganz durchlaufend nummeriert.