Ausleihe

Bücher, die nicht so zentral sind, werden Sie sich nur ausleihen. Vielleicht können Sie sie auch von einem Bekannten kriegen. Sonst bleibt Ihnen nur die Ausleihe in einer Bibliothek: in der Bibliothek Ihrer Hochschule, der Stadtbücherei, der Gemeindebücherei oder dergleichen. Oder Sie verzichten auf die Ausleihe und arbeiten mit den Büchern direkt in der Bibliothek. Bei Präsenzbeständen (nicht ausleihbaren Titeln) ist dies ohnehin die einzige Möglichkeit.

Als erstes müssen Sie sich darum kümmern, die Texte zu bekommen, die auf Ihrer Prioritätenliste obenan stehen. Hoffen wir, dass diese Literatur in der Bibliothek Ihrer Hochschule steht. Um das und gegebenenfalls den Standort der Bücher herauszufinden, müssen Sie den Bibliothekskatalog zu Rate ziehen, und zwar, da Sie die nötigen Angaben über Verfasser und Titel ja Ihrer Liste entnehmen können, den Alphabetischen Katalog. Sie finden:

  • Bücher mit einem Verfasser oder Herausgeber unter dem Namen des Verfassers oder Herausgebers;
  • Bücher mit zwei oder drei Verfassern oder Herausgebern unter dem Namen des erstgenannten Verfassers oder Herausgebers (bei den Namen der anderen Verfasser oder Herausgeber finden Sie in vielen Bibliotheken einen Nebeneintrag mit verkürzter bibliografischer Angabe sowie einen Hinweis auf den erstgenannten Verfasser, unter dessen Name die vollständige Angabe zu finden ist);
  • Bücher ohne oder mit mehr als drei Verfassern oder Herausgebern unter ihrem Sachtitel;
  • Bücher, die von einer Institution (Körperschaft) herausgegeben wurden, unter dem Namen der Körperschaft;
  • Zeitschriften unter ihrem Sachtitel (= Name der Zeitschrift).

Die Titel Ihrer Literaturliste, deren Standort Sie (anhand der Bibliotheks-Signatur) gefunden haben, können Sie nun ausleihen, sofern es sich nicht um Präsenzexemplare handelt. Präsenzexemplare sind Bücher, die grundsätzlich nur in der Bibliothek selbst eingesehen werden können. Dazu gehören bei den meisten Bibliotheken auch alle Zeitschriftenbände. (Zeitschriften werden meist jahrgangsweise gebunden.) Bücher, die gerade ausgeliehen sind (und das ist nach aller Erfahrung der größte Teil der Titel, die man sucht), können Sie für sich vormerken lassen. Sie müssen aber damit rechnen, dass es in diesem Falle einige Wochen (oder, wenn das Buch schon für einen anderen Leser vorgemerkt ist, noch länger) dauern kann, bis Sie das Buch bekommen. Bücher, die nur in Präsenzexemplaren da sind, und Zeitschriftenaufsätze müssen Sie in der Bibliothek selbst durcharbeiten, also gegebenenfalls exzerpieren oder – wenn Sie zum Beispiel auch außerhalb der Öffnungszeiten der Bibliothek am betreffenden Text arbeiten wollen – ganz oder in Teilen kopieren.

Bücher und auch Zeitschriftenaufsätze oder Beiträge in Sammelwerken, die im Bestand Ihrer Bibliothek nicht vorhanden sind, können Sie über Fernleihe bestellen. Ihre Bibliothek besorgt Ihnen dann das Buch beziehungsweise eine Kopie des Aufsatzes von einer anderen Bibliothek. Das kann schnell gehen (innerhalb weniger Tage), es kann aber auch sehr lange (mehrere Monate) dauern (im Schnitt einige Wochen). Und vor allem: Sie wissen vorher nicht, wie lange es dauern wird. Sind Sie auf diese Literatur angewiesen, kommt auf diese Weise eine schwer kalkulierbare Zeitdimension ins Spiel. Auch deshalb sollten Sie sich immer sobald wie möglich um die Beschaffung der benötigten Literatur kümmern.

Wenn es tatsächlich einmal so kommt, dass Sie einen wichtigen Titel nicht mehr rechtzeitig bekommen, ist es gut, wenn Sie gegenüber Ihrem Betreuer nachweisen können, dass Sie sich schon früh darum bemüht haben. Vielleicht glaubt er Ihnen das ja auch so. Sicherer ist, wenn Sie ihm eine Kopie des betreffenden Bestellzettels vorlegen können.