Quellenangaben im laufenden Text
Die Art der Quellenangabe im laufenden Text ist davon abhängig, in welcher Weise Sie auf andere Literatur Bezug nehmen.
Sie übernehmen originalgetreu (Sie „zitieren“). Ein Text würde also wörtlich wiedergegeben, eine Tabelle so abgeschrieben, wie Sie sie in einer Publikation vorgefunden haben, eine Abbildung kopiert und in Ihr Manuskript eingefügt. Bei Text wird die im Abschnitt 5.3 behandelte bibliografische Angabe zu dem Werk gemacht, aus dem Sie zitiert haben, und die Nr. der Seite/n angegeben, auf dem/denen das Zitat wiederzufinden ist. Bei Abbildungen und dergleichen fügt man hinzu: „Quelle: ...“ Es folgt wiederum die bibliografische Angabe mit Seitenzahl.
Sie übernehmen sinngemäß. Text geben Sie in eigenen Worten wieder; das Zahlenmaterial einer Tabelle übernehmen Sie, ändern aber ihren Aufbau, die Anordnung der Spalten oder Zeilen, die zugrunde gelegte Maßeinheit; eine Abbildung empfinden Sie mit Ihren eigenen gestalterischen Mitteln nach. Bei Text schreiben Sie in diesem Falle vor die bibliografische Angabe „Vgl.“ (= „Vergleiche“) oder „S.“ (= „Siehe“). Bei der „sinngemäßen“ Übernahme von Tabellen oder Abbildungen schreiben Sie ebenfalls „Vgl. ...“, „S. ...“ oder „Nach: ...“ vor die Quellenangabe.
Sie schreiben etwas (oder stellen etwas in anderer Form dar), das sich in ähnlicher Weise in einem anderen Werk findet, ohne dass Sie es daraus übernommen haben. Dann schreiben Sie „Vgl. auch ...“ oder „S. auch ...“ vor die Quellenangabe. Für den Leser hilfreicher wäre allerdings eine nähere Angabe dazu, was er denn in dem anderen Werk finden kann. Sie könnten zum Beispiel schreiben: „Ähnlich äußert sich ...“; „Zum selben Ergebnis kommt ...“; „Zusätzliche Informationen finden sich bei ...“.
Sie schreiben etwas (oder stellen etwas in anderer Form dar), wozu in einem anderen Werk eine andere Position vertreten wird. Darauf wollen Sie hinweisen. Dann schreiben Sie „Vgl. aber ...“. Hilfreicher wiederum wäre eine präzisere Angabe wie: „Diese Auffassung wird nicht geteilt von ...“; „Zu anderen Ergebnissen kommt ...“.
Streng genommen gehören nur die beiden ersten Punkte unter die Überschrift „Quellen-Angabe“, jedenfalls wenn man, wie üblich, darunter die Angabe der Quellen versteht, aus denen Sie geschöpft haben. Die beiden anderen Punkte gehören eigentlich unter die Überschrift „Quellenhinweise“ oder „Literaturhinweise“, weil Sie dem Leser Hinweise geben, wo er zusätzliches Material finden kann für eine vertiefende Beschäftigung mit dem Material. Außerdem demonstrieren Sie mit solchen Hinweisen Literaturkenntnisse über das hinaus, was Sie direkt verarbeiten konnten.
Die vollständigen bibliografischen Angaben zu einer Literaturquelle können gut mehrere Zeilen füllen. Wollten Sie die bei jedem Zitat aufs Neue anmerken, würde ein erheblicher Teil Ihrer Arbeit nur aus diesen sich ständig wiederholenden bibliografischen Angaben bestehen. Es gibt daher einige Abkürzungstechniken: